Ein Stück Heimat im Herzen
Marie liebte diesen Platz, das herrliche Panorama, das ihr das Gefühl von Offenheit, Wärme und Freiheit vermittelte. Jedes Mal, wenn sie hier auf diesem Hügel stand und den Blick über die sanfte Landschaft gleiten ließ, spürte sie, wie viel Kraft Mutter Erde diesem bezaubernden Stück Heimat geschenkt hatte, wie pure Naturschönheit zu einer mannigfaltigen Inspiration der Sinne werden konnte. Und so stand sie einen langen, ruhigen Moment einfach da, sog all die verschiedensten Eindrücke ihrer Umgebung in sich auf. Sie betrachtete die hügelige Landschaft mit den anmutigen Weinbergen, den blauen Horizont, der heute besonders intensiv in der Farbe schien, sie lächelte ein wenig über die drei bauschigen, weißen Wolken, die frech und irgendwie stolz das satte Blau durchbrachen. Sie tastete liebevoll mit ihren Augen die entfernten Häuser und die Kirche des kleinen Dorfes ab, die lange Zeit fixer Teil ihres Lebens gewesen waren. Hier in einem der schönsten Weinanbaugebiete Österreichs hatte sie ihre Kindheit verbracht, hier hatte sie angefangen, Steinchen für Steinchen wichtige Elemente ihres Lebensmosaiks aneinander zu fügen, die nun mit fast vierzig Jahren schon ein recht buntes, interessantes Bild ergaben.